Theorie trifft Praxis – Export und Akkreditiv

Ein schwieriges Thema praxisorientiert erklärt - Klaus Bühring von der Werkzeugmaschinenfabrik Waldrich Coburg GmbH informiert angehende Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung über Spezialtransporte ins Ausland.

Am 20.02.2025 war Klaus Bühring aus dem Bereich Vertrieb und Versand der Werkzeugmaschinenfabrik Waldrich Coburg GmbH zu Gast in der WKS 11, angehenden Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung. Das traditionsreiche Unternehmen stellt nach Auftrag Großwerkzeugmaschinen her, wie z. B. Fräsmaschinen zur Bearbeitung von Schiffspropellern, und exportiert diese weltweit.

Durch Bilder und Videos bekamen die Auszubildenden einen Eindruck, wie Spezialtransporte die übergroßen und mehrere hunderttonnenschweren Teile beispielsweise zu den Verschiffungshäfen vorwärtsbewegen können. Insbesondere die Schilderungen zu Ereignissen wie Buchung des falschen Schifftyps durch den Käufer oder ein landbezogenes Durchfahrtsverbot für eine Lieferung per Zug und die damit verbundenen hohen Zusatzkosten erstaunten die Zuhörer.

Anhand einer Original-Akkreditiveröffnung erläuterte Herr Bühring auch Details, die zunächst eher unwichtig erscheinen, wie Tippfehler von Orten, aber diese können dazu führen, dass wegen mangelhafter Dokumente bei Akkreditivverfahren die Annahme durch beteiligte Banken versagt bleibt.

Ebenso die für Bestimmungsländer geltenden Verbote und Beschränkungen, Konsulats- und Mustervorschriften können einen enormen Aufwand der kaufmännischen Abteilung erfordern, notwendige Dokumente gemäß den jeweiligen Erfordernissen zusammenzustellen.

Herr Bühring präsentierte des Weiteren ein Merkblatt mit posterähnlichem Ausmaß, anhand dessen er prüfen muss, ob es sich beim Exportgut um sog. Dual-Use-Güter handeln könnte, für welche spezielle Ausfuhrgenehmigungen z. B. durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle notwendig sind oder eine Ausfuhr in das gewünschte Bestimmungsland generell untersagt ist.

Den Auszubildenden wurde auch eine Zertifizierung der von der chinesischen Regierung zugelassenen Zertifizierungsstelle (Chinese Quality Certification Centre) gezeigt, die notwendig ist, damit Maschinen oder Teile überhaupt nach China exportiert werden dürfen. 

Insofern konnten wir die realen Abläufe in der Wirtschaft durch Herrn Bührings Ausführungen zu Akkreditiv und Ausfuhr gut mit dem fachtheoretischen Wissen aus dem Berufsschulunterricht verbinden.

Wir bedanken uns bei Herrn Bühring für die anschauliche Darstellung der Themen und die Überlassung von Bildern und Beispielen für den Unterricht.

Annette Motta-Schreiner